Natürlich gibt es hier auch eine heilige Quelle, doch sie zu finden, war zu mühselig. Deshalb haben wir unser Trinkwasser wieder im Supermarkt gekauft ...
Noch immer sind wir auf der östlichen Nord-Süd-Fernverbindungsstraße nach Litauen; und wären wir über den schlechten Straßenzustand informiert worden, so wären wir diese Strecke trotzdem gefahren. Von einem Jahr zum nächsten ändert sich oft viel und Ansichten sind auch unterschiedlich, doch abgesehen vom Straßenzustand, man würde auf dieser langen Strecke auch landschaftlich kaum etwas versäumen.
Wir verpassen das Abbiegen zu einen Stellplatz und finden bei der ersten Umkehrmöglichkeit diesen herrlichen Grillplatz. Spontan erwählen wir ihn zu unserem heutigen Übernachtungsplatz; ein Radfahrer hat die gleiche Idee.
Am nächsten Morgen kommen einige PKW's und als die Insassen mit Körben und Säcken ausschwärmen, kommen wir zu der Ansicht, dass es sich hier um bekannte "Schwammerlplätze" handelt. Völlig unverständlich für die ortskundigen Sammler, dass ihre Beute heute sehr mager ausfällt. -- Ich habe eben gestern nur wenige übersehen!
Mitten im Wald ein offizieller Grillplatz
Neueste Berechnungen von französischen Geologen haben ergeben, dass sich der Mittelpunkt Europas unweit der litauischen Hauptstadt Vilnius befindet und weil es an unserer Strecke liegt, machen wir hier einen Zwischenstop.
Auf diesem Stein ist der Mittelpunkt Europas genau markiert, allerdings schwer zu erkennen.
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Riga wird als die Stadt des Jugendstils - und Tallinn als jene, mit den meisten mittelalterlichen Bausubstanzen bezeichnet. Vilnius, die Hauptstadt von Litauen und unsere letzte des Baltikums, sie ist die Stadt der Türme: der Kirchtürme; es sollen 140 sein!
Auf dem Camping angekommen, kommt ein richtiges Gewitter mit starkem Regen auf. Die Markise unseres "vis-a-vis" ist unter dem Gewicht des Wassers etwas in die Knie gegangen.
Unser CP ist relativ stadtnah' und hat eine gute Bus-Anbindung. -- Am Platz wird mittels Plakaten für eine Bus-Stadt-Rundfahrt geworben; auch hop on-hop off steht drauf. Der Bus holt uns sogar vom CP ab und kostet 13 €. Das nehmen wir!
Die Teilnehmer warten bereits im Bus; dann kommt der Fahrer und startet dem Motor; ein "guten Morgen" hält er nicht für notwendig!
Am Startpunkt der Rundfahrt, in der Stadt, steigt eine, anfangs gesprächige, Begleiterin und Kassierin zu und in kurzer Zeit wird klar, dass wir das Ganze vorher zu wenig hinterfragt haben. Dieses Kleinunternehmen hat sich durch die Abhohlung vom CP seine Kunden von vornherein gesichert, fuhr nur mit einem einzigen Bus, wodurch ein "hopp on - hopp off" nur mit einer 2-stündigen Wartezeit auf den wiederkehrenden Bus möglich war. Außerdem wäre dafür noch eine Aufzahlung fällig gewesen!
Fahrer und Busbegleiterin haben mit der Technik Probleme
Es werden auch keine neuen Kopfhörer ausgegeben, die zur Verfügung stehenden haben schon zig Leute vor uns getragen !!!!
Wir benützen natürlich unsere eigenen.
Es bedarf schon starker Männer, um diese Last zu tragen -
Die prachtvolle St Annenkirche
St Peter und Paul Kirche
mit schönen Stuckarbeiten
Der 52 m hohe Glockenturm steht auf dem Kathedralenplatz. Das untere Teil des Turmes ist der Rest eines alten Schutzturmes.
Die St. Stanislauskathedrale
Nicht nur prachtvolle Gotteshäuser werden uns gezeigt, sondern auch das Gebäude, in dem der KGP seinen Sitz hatte; gleich gegenüber befand sich das Gefängnis und die Namen unzähliger, hingerichteter Widerstandskämpfer sind in Tafeln auf dem Gebäude verewigt. Leider gelingt mir kein Foto.
Solch ein Unterschied ..... wohnen einst und jetzt
Als nächsten Übernachtungsplatz haben wir uns den Parkplatz des Freilichtmuseums in Rumsiskes ausgesucht. Hier hat man typische Gebäude des ganzen Landes zusammen getragen, restauriert und wieder aufgebaut. In kleinen Werkstätten werden alte Handwerke "lebendig" gezeigt wodurch dem ganzen Museum Leben eingehaucht wird.
Der Marktplatz mit den bunten Häuschen
Er ist der grosse Meister in der Kunst der Bernsteinbearbeitung; er hat uns Zeitungen gezeigt, in welchen er erwähnt wurde.
Irgendwie kommt mir das Klassenzimmer bekannt vor ... es ist bloß schon sehr lange her
Eine alte Holzkirche mit separatem Glockenturm
Auch dieser Mann beherrscht seine Drechselmaschine; sogar noch mit Fußantrieb
Das Areal diese Museumsanlage ist sehr groß und man könnte einen Tag darauf verbringen.
Wenn man auf dem Parkplatz übernachten will bezahlt man die doppelte Parkgebühr. Doch ab heute findet hier ein dreitägiges Music Festival statt.
Schon die Probeläufe zur Einstellung der Lautsprecher und die Unmengen an jugendlichen Gästen, die mit Zelten und Getränken eintreffen, versprechen alles andere als eine ruhige Nacht.
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Die Abstellplätze am CP in Kaunas haben betonierte Fahrstreifen und die Rasenflächen sind mit einem befahrbaren Gitter befestigt.
Zum Besuch der Altstadt empfiehlt man uns unbedingt den Bus zu nutzen; zu Fuß seien es gut 40 Minuten. Von der Haltestelle ist es nur mehr ein Katzensprung -- und schon sind wir von Hochzeiten umringt.
Ist ja auch kein Wunder, das Rathaus, mit seinem, im 17. Jahrhundert dazugefügten Turm, den man den "Schwan" von Kaunas nennt, ist seit 1973 der Hochzeitspalast.
Bevor das Brautpaar wieder mit der geschmückten Limousine in die gemeinsame Zukunft fährt
wird mit Sekt angestoßen ... die Flaschen bleiben überall stehen
Kaunas ist eine alte Stadt, die im Mittelalter eine große Blütezeit erlebte. Nicht zu übersehen ist die Burg, welche im 14. Jh. immer wieder Schauplatz von Kämpfen zwischen Litauern und den deutschen Kreuzrittern war.
Ganz in der Nähe der Burg steht die St. Georg's-Kirche, ein Beispiel der litauischen Backsteingotik; sie wird gerade renoviert.
Bevor wir die Bushaltestelle zur Heimfahrt suchen, kaufen wir im Supermarkt einige Kleinigkeiten und 2x 1,5 l Kwas; mit dem Bus macht das im Rucksack ja nichts aus. -- Wir finden den richtigen Bus Stop und auch einen Fahrplan und was wir anfangs nicht glauben wollen stimmt doch ... bis zu unserem nächsten Bus müssen wir eineinhalb Stunden warten.
Jetzt gehen wir die Strecke doch zu Fuß!
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Noch einige Anmerkungen: die Straßen in den baltischen Staaten sind teils sehr gut; oft aber auch schlecht.
CP's kosten ohne Strom meist 10 bis 12 €, Stadtcampingplätze sind teurer. W-Lan ist uns überall (ausser in Vilnius) gratis zu Verfügung gestanden.
Beim Einkauf gibt es keine Einschränkungen; man findet so gut wie alles. Bezahlt wir fast ausschließlich mit Kreditkarte, selbst Beträge unter einem Euro.
Die Menschen sind sehr angenehm; teilweise ließ ihr Verhalten fast darauf schließen, dass sie uns gar nicht gesehen hätten.
Leute über 40, also wer zur Zeit der Erlangung der Unabhängigkeit bereits die Schule verlassen hatte, also zum Beispiel Busfahrer, sprechen in der Regel überhaupt kein Wort englisch; ganz im Gegenteil zur heutigen Jugend.
Wir verabschieden uns von den Balten, wir haben dort eine feine Zeit verbracht
und fahren durch Polen in die Slowakei.